28.02.15, 20:00
MikeS schrieb:Hallo mb691,Mache ich doch gerne,
bitte kläre mich auf, welche erheblichen Schäden bei der Verwendung von Kupfer- oder Aluminiumfett am Zündkerzengewinde auftreten können.
Ich habe damit leider seit Jahrzehnten nur beste Erfahrungen machen können.
Danke und Gruß, Mike
hier zunächst einmal in Kurzfassung:
Kupfer in Verbindung mit Alu löst eine elektrochemische Korosion aus, die das Aluminium auf Dauer komplett auflöst. Im schlimmsten Fall werden die Gewindegänge im Alu derart in Mitleidenschaft gezogen, daß die Zündkerzen herausreißen können. Viele BMW-Boxer Fahrer der alten Modelle können ein Lied davon singen.
Wenn Du einen Heizungsbauer in Deinem Bekanntenkreis hast, kann der dir bestimmt erklären, wie sogenannte Opferanoden in Heizungsanlagen funktionieren. Das unedlere Metall löst sich zugunsten des edleren auf und schützt dieses dadurch vor Korrosion.
In alten Motoren mit Gußköpfen machte das nichts aus. Die Kupferpaste dichtete zusätzlich die Zündkerzen ab, da man damals noch keinen Dichtring benutzte.
In modernen Bremsanlagen aus Aluminium ist es genauso. Hier kommt noch hinzu, daß Kupfer gut leitet und das ABS-System verwirren oder gar ganz außer Kraft setzen oder total beschädigen kann.
Wenn Du einmal sich zersetztes Alu gesehen hast, wirst Du staunen. Es bleibt nur ein heller Staub zurück.
Falls man unbedingt ein Mittelchen verwenden will, dann tatsächlich Aluminiumpaste, auch Anti- Seize genannt, z.B. die OKS 235.
Wie schon vorher gesagt bringt dies aber nichts; eine sich schwer lösende Kerze in einem Leichtmetallkopf hat nie mit Korrosion zu tun, sondern wurde zu stark festgeknallt. Deswegen sind die Drehmomente bei Zündkerzen auch so gering. Mit "normalem handfest" ist eine Zündkerze mit Sicherheit schon doppelt so fest angezogen wie vorgegeben (verursacht aber noch keinen Schaden).
Ich hoffe, die Frage damit beantwortet zu haben.
Grüße
Mike

