Wegen total unrundem Motorlauf (wenn er überhaupt lief) bei einem 300 SL aus ´92 habe ich heute den Verteilerdeckel und Verteilerfinger abgenommen; da fiel mir der Halter, auf den der Verteilerfinger aufgeschraubt ist, fast entgegen (Dauerfestigkeitsbruch, hing nur noch an einer kleinen Ecke; vermutlich Folge eines Altschadens: damals war lt. Werkstatt mal eine Schraube des Verteilerfingers abgerissen).
Jetzt steckt die Hülse des Halters noch im Kettenrad. Sieht jemand eine Möglichkeit, die rauszuziehen, ohne das Kettenrad zu demontieren (z.B. Versuch, einen Gewindeschneider reinzudrehen und dran zu ziehen)? Wenn ich das Kettenrad rausnehmen muss, sehe ich das Problem der korrekten Einstellung des Kettenspanners ... .
Anschlussfrage: Es sieht so aus, als wäre am Kettenrad noch eine Laufbuchse für den Dichtungsring aufgesetzt, die etwas eingelaufen ist. Ist das ein separates Teil, welches man getrennt austauschen kann (Foto beigefügt)?
Herzlichen Dank für eure Meinungen! :danke:
Ralf
P.S.. scheint kein Einzelfall zu sein, weil MB das Material des Halters von Messing (?) auf Stahl (neuer Halter) geändert hat ...
Moin Moin
hatte das gleiche Problem. Ich habe ein 8mm Gewinde in die abgerissene Hülse geschnitten und dann eine 24mm Nuß drübergestülpt um dann mit einem passenden Stück einer 8mm Gewindestange den Rest rauszuziehen.
Gruß von der Ostsee
Mathias:punk:
Moin Moin
hatte das gleiche Problem. Ich habe ein 8mm oder 10 mm( das weiß ich nicht mehr genau)Gewinde in die abgerissene Hülse geschnitten und dann eine 24mm Nuß drübergestülpt um dann mit einem passenden Stück einer Gewindestange den Rest rauszuziehen.
Gruß von der Ostsee
Mathias:punk:
zunächst einmal herzlichen Dank für die guten Tipps! :danke:
Habe mich am Freitag in unserem Musterbau erst einmal mit allerlei Spezialwerkzeug versorgt und mich dann an die Arbeit gemacht. Entgegen aller Befürchtungen war gleich der erste Versuch mit einem Schraubenausdreher erfolgreich - die abgerissene Hülse saß nicht sehr fest. Gewinde schneiden war also diesmal gar nicht nötig.
Die Lauffläche auf der Nockenwelle für den neuen Dichtring ließ sich mit etwas Ventilschleifpaste (feinkörnig) auch wieder ordentlich herrichten - hoffentlich ist damit das Problem der Öltropfen im Verteiler gelöst.
Noch ein Hinweis zur Abdichtung des oberen Steuerkettendeckels: Bei der vormaligen Abdichtung durch die Fach(?)Werkstatt trat permanent Öl im Bereich der rechten unteren Verschraubung aufgrund unzureichender Abdichtung aus; bei probeweisem Eindrehen der Schraube ohne aufgesetzten Deckel lief mir Öl aus dem Schraubenloch entgegen - vermutlich hat das auch damals die Dichtungsmasse ausgeschwemmt. Falls also jemand da dran muss - lieber die Schraubenlöcher vor dem Eindichten der Flächen gut austrocknen!
Dann werde ich mich mal an die Beseitigung der weiteren Probleme machen. Seit der SL die 250.000 überschritten hat, ist nix mehr mit Mercedes-Qualität ... .
Dann werde ich mich mal an die Beseitigung der weiteren Probleme machen. Seit der SL die 250.000 überschritten hat, ist nix mehr mit Mercedes-Qualität ... .
Viele Grüße
Ralf[/QUOTE]
Hallo Ralf,
da wuerde ich gerne mehr drueber erfahren.
Kenne lediglich von meinem Alltagsfranzosen, dass ab 180000 alles Moegliche anfing kaputt zu gehen, und ab ca. 235000 war dann wieder Ruhe.
Bei meinem ersten Auto 72'er Opel habe ich das bis heute bei 462000 mehrmals absolviert. Bei meinen Kollegen reicht schon ein defekter Turbolader und Heizungsgeblaese, um einen Wagen als "jetzt geht alles kaputt" abzugeben.
Wuerde mich "Schwachstellenanalyse" von Dir freuen.
mit der Qualitätsdiskussion laufen wir jetzt etwas aus dem Thema; vielleicht verschiebt es dann jemand an die passende Stelle ... .
Qualität ist natürlich auch ein subjektiver Eindruck - ich vergleiche mal mit meinem 2,8 l - Sechszylinder Nissan ZXT aus ´83, der mit mittlerweile 335.000 mit erstem Turbolader und sauberem Fahrwerk noch immer Freude macht. Hingegen der SL (auch schon der zweite jetzt) mit einem Auszug aus der Mängelliste:
- Stoßdämpfer in die Haube geschossen, weil der Achsschenkel keinen Anschlag hat und bei Versagen der anvulkanisierten Gummihülse der "Angstbügel" auf dem Dämpferdom als erster den Abflug macht. Für mich ist das ein klassischer Konstruktionsmangel, den man zwar durch regelmäßiges Austauschen des Dämpferlagers ausgleichen könnte - aber wer will denn den richtigen Zeitpunkt dafür benennen?
- Fahrwerk klappert und ist weich geworden - trotzt Austausch des vorderen Stabis mit den Gummilagern und neuer Kugelbolzen (die sind sogar alle 80.000 fällig). Offensichtlich ist auch die Nutzungsdauer der anderen Lagerstellen eng begrenzt. Das ständige "Knarzen" der Lenkungsanschläge bei Volleinschlag nervt auch (wie kann man bei den Flächenpressungen da konstruktiv eine Plastikkappe vorsehen und danach auf ständiges Fetten hoffen ...?).
- Verabschiedet haben sich dann noch der der "Vorwiderstand" des Lüftungsgebläses, der Öldruckgeber (komisches Gefühl, ständig zusammenbrechenden Öldruck angezeigt zu bekommen), die Antriebsmechanik des Fensterhebers auf der Fahrerseite und alle Türschlösser (ich schalte im Moment die ZV händisch provisorisch mit einer Büroklammer im Kofferraum).
- Der abgerissene Verteilerfinger und das Eindringen von Öl in den Verteiler betreffen ja wohl eine ganze Fangemeinde. Olverlust am vorderen Kettenkasten mit Schmierdichtung scheint auch üblich zu sein.
- Da ich Fan von Schaltgetrieben bin (außer bei meinem Geiger-Hummer, der mich dann doch eines besseren belehrt hat), habe ich beim SL ein Schaltgetriebe, welches mittlerweile auch nicht mehr sauber durchschaltet.
- Nachdem ich den SL jetzt 3 Monate in der Garage stehen hatte, erwartet mich seit gestern auch das sprichwörtliche Theater mit dem nicht mehr öffnenden Verdeck.
Ist das nun alles Zufall oder doch Ausdruck einer eher laxen Qualitätspolitik? Eigentlich liebe ich den SL wegen seines Designs, aber ich komme doch ins Grübeln, ob ich noch einmal einen R129 beschaffe; über den 230 muss ich nicht nachdenken, weil der für mich nicht mehr genügend Platz bietet.
So; jetzt wünsche ich aber allen SL-Fans trotzdem ganz viel Freude und hoffe, noch lange welche auf der Straße zu sehen!
Danke Ralf,
nach 21 Jahren sind das zwar Ärgernisse, hört sich aber noch lange nicht nach - fällt fast auseinander- an. Da bin ich von anderen Fabrikaten und 70'er Jahre MB ganz anderen Horror gewohnt.